Die ersten Weihnachtsmärkte in Sachsen haben ihre Pforten geöffnet – inmitten einer intensiven Sicherheitsdebatte. Nach dem tödlichen Anschlag von Solingen sind die Sorgen groß. Die Veranstalter betonen jedoch, dass umfassende Schutzkonzepte greifen. Tatsächlich zeigt ein Blick auf die Dresdner Striezelmarkt-Vorbereitungen: Die sichtbare Polizeipräsenz wurde deutlich erhöht.
Für viele Sachsen gehören die Weihnachtsmärkte zur kulturellen Identität, trotz aller aktuellen Bedenken. «Die Menschen sehnen sich nach Normalität und Tradition, gerade in unsicheren Zeiten», erklärt Thomas Kunz vom sächsischen Schaustellerverband. In Leipzig wurden die Zufahrten zum Marktgelände mit zusätzlichen Pollern gesichert, in Chemnitz kommen verstärkt Videokameras zum Einsatz.
Was mir bei meinen Recherchen in Dresden besonders auffiel: Die Balance zwischen Sicherheit und Atmosphäre. Die Behörden haben aus vergangenen Jahren gelernt. «Wir wollen keine Festung bauen, sondern einen Ort der Begegnung schaffen, an dem sich alle sicher fühlen», sagt Polizeisprecher Thomas Geithner.
Die Diskussion um Messerverbote wird kontrovers geführt. Mehrere sächsische Städte prüfen aktuell Waffenverbotszonen rund um die Märkte. Dennoch bleibt ein Restrisiko, das viele Menschen scheinbar bereit sind zu akzeptieren. Der Glühweinduft und das Lichtermeer locken trotz allem.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Sicherheitskonzepte greifen und ob die Sachsen ihre Weihnachtsmärkte wieder unbeschwert genießen können. Vielleicht liegt gerade darin ein wichtiges Signal: Alltag und Tradition gegen die Angst.