In Kirchheim unter Teck herrschte am Montagmorgen höchste Alarmstufe. An zwei benachbarten Schulen löste gegen 9:30 Uhr ein Amokalarm aus, der sich später als Fehlalarm herausstellte. Die Realschule und das Max-Planck-Gymnasium mit zusammen rund 1.500 Schülerinnen und Schülern wurden sofort evakuiert. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an – darunter auch Spezialkräfte.
«Es war erschreckend, wie schnell Panik um sich griff», berichtet Silvia Weber, Mutter eines Zehntklässlers. Die Kinder wurden nach vorgegebenem Notfallplan in Sicherheit gebracht. Manche weinten, andere versuchten verzweifelt, ihre Eltern zu erreichen. Polizeifahrzeuge und Rettungswagen säumten die Straßen rund um das Schulgelände.
Die Einsatzkräfte durchsuchten beide Gebäude systematisch. «Wir nehmen jeden Amokalarm grundsätzlich ernst und gehen mit allen verfügbaren Kräften vor«, erklärt Polizeisprecherin Marion Keller. Nach knapp zwei Stunden gab die Polizei Entwarnung: Es lag kein realer Bedrohungsfall vor.
Die erste technische Untersuchung deutet auf einen Defekt im Alarmsystem hin. Solche Fehlalarme sind selten, kommen aber vor. Im vergangenen Jahr gab es in Baden-Württemberg drei vergleichbare Fälle, bei denen technisches Versagen die Ursache war.
Schulleiter Thomas Bauer lobte Schüler und Lehrkräfte: «Alle haben besonnen reagiert. Das zeigt, dass unsere regelmäßigen Notfallübungen funktionieren.» Die psychologische Nachbetreuung für besonders belastete Kinder wurde noch am selben Tag eingeleitet.
Was bleibt, sind aufgewühlte Gemüter und Diskussionen über die Balance zwischen Sicherheit und Gelassenheit im Schulalltag. Wie gehen wir mit der ständigen Alarmbereitschaft um, ohne die Unbefangenheit des Lernens zu verlieren?