In Essen hat eine Männergruppe in der Nacht zu Freitag mehrere Menschen angegriffen und schwer verletzt. Die Täter grölten zunächst Nazi-Parolen, bevor sie einen 37-Jährigen bewusstlos schlugen, der sie zur Rede stellen wollte. Ein 29-jähriger Freund des Opfers wurde ebenfalls attackiert. Laut Polizei Essen ereignete sich der Vorfall gegen 1 Uhr auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt.
Die Gruppe von etwa fünf bis sechs Männern fiel zunächst durch laute rechtsextremistische Rufe auf. Als der 37-Jährige sie aufforderte, damit aufzuhören, eskalierte die Situation blitzschnell. «Die Männer haben sofort und mit extremer Brutalität zugeschlagen», berichtet ein Augenzeuge, der anonym bleiben möchte. Das Hauptopfer erlitt schwerste Kopfverletzungen und musste notoperiert werden.
Die Essener Polizei hat umgehend eine Mordkommission eingerichtet. «Aufgrund der lebensbedrohlichen Verletzungen und der besonderen Brutalität ermitteln wir wegen eines versuchten Tötungsdelikts», erklärte Polizeisprecher Patrick Otten gegenüber lokalen Medien. Die Täter flüchteten nach der Tat in unbekannte Richtung.
Die Ermittler werten nun Videoaufnahmen aus Überwachungskameras des Platzes aus und hoffen auf weitere Zeugenhinweise. In meinen fast 20 Jahren als Reporterin habe ich immer wieder beobachtet, wie rechte Gewalt in Wellen zurückkehrt – besonders in Zeiten gesellschaftlicher Unsicherheit.
Die Tat erschüttert Essen und wirft ein Schlaglicht auf die Zunahme rechtsextremer Vorfälle in deutschen Städten. Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Polizei Essen. Während die Opfer im Krankenhaus behandelt werden, bleibt die Frage: Wie können wir sicherstellen, dass öffentliche Plätze für alle Menschen sicher bleiben – unabhängig davon, ob sie Nazi-Parolen widersprechen oder nicht?