Die Gleise am Kölner Hauptbahnhof wurden gestern Abend gegen 20 Uhr komplett gesperrt, nachdem mehrere Personen unbefugt die Schienen betraten. Der Vorfall löste ein Verkehrschaos aus, das tausende Reisende betraf und zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden führte. Nach Angaben der Bundespolizei waren mindestens vier Menschen im Gleisbereich unterwegs.
«Die Sicherheit geht immer vor», erklärt Polizeisprecher Michael Greven vor Ort. Die Sperrung sei unumgänglich gewesen, da Lebensgefahr für die Gleisläufer bestand und gleichzeitig Unfälle mit Zügen verhindert werden mussten.
Ich beobachte seit Jahren, dass solche Vorfälle zunehmen. Was viele nicht wissen: Selbst wenn der Strom abgeschaltet wird, können herannahende Züge bei hoher Geschwindigkeit einen Sog entwickeln, der Menschen unter den Zug ziehen kann.
In der überfüllten Haupthalle herrschte gestern spürbare Frustration. Eine betroffene Reisende, Sabine Müller aus Bonn, stand mit zwei Kindern und Koffern fest: «Ich verstehe nicht, warum Menschen so verantwortungslos handeln können. Wir verpassen jetzt unseren Anschluss nach München.»
Die Bundespolizei konnte schließlich drei der Gleisläufer stellen. Ihnen drohen nun Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und Hausfriedensbruch. Zudem können die Bahn und betroffene Unternehmen zivilrechtliche Forderungen stellen.
Der Vorfall zeigt, wie anfällig unser Bahnsystem für Störungen ist. Ein einzelner Zwischenfall kann das gesamte Netz beeinträchtigen. Und die Frage bleibt: Wie lassen sich solche gefährlichen Aktionen künftig besser verhindern?