In Kiel haben sich die Polizeieinsätze im letzten Quartal um fast 15 Prozent erhöht. Die Kieler Polizeidirektion bestätigte diese Entwicklung gestern auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Besonders in den Stadtteilen Gaarden und Mettenhof stieg die Zahl der nächtlichen Einsätze deutlich an, was viele Anwohner mit Sorge beobachten.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Ruhestörungen und kleineren Eigentumsdelikten. «Wir sehen keinen Grund zur Panik, aber nehmen die Situation sehr ernst», erklärte Polizeisprecher Martin Lehmann. Die Polizei hat bereits auf die Entwicklung reagiert und zusätzliche Streifen in den betroffenen Vierteln eingesetzt.
Ich erinnere mich noch gut an die Situation vor etwa zehn Jahren, als ähnliche Entwicklungen in Hamburg für Schlagzeilen sorgten. Damals half vor allem die verstärkte Zusammenarbeit mit lokalen Sozialarbeitern und Jugendeinrichtungen, die Lage zu entspannen.
Eine aktuelle Bürgerbefragung zeigt, dass 68 Prozent der Kieler sich trotz der gestiegenen Einsatzzahlen in ihrer Stadt sicher fühlen. «Die Präsenz der Polizei ist spürbar, das gibt mir ein gutes Gefühl», sagte die 54-jährige Anwohnerin Sabine Krüger, die seit über 20 Jahren in Gaarden lebt.
Die Stadtverwaltung hat mittlerweile reagiert. Gemeinsam mit der Polizei wird ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet, das neben erhöhter Polizeipräsenz auch präventive Maßnahmen umfassen soll. Mehr Informationen dazu bietet die Webseite der Stadt Kiel unter «Sicherheitsinitiative 2024».
Ob die Maßnahmen greifen werden, bleibt abzuwarten. Die Erfahrung aus anderen Städten zeigt: Sicherheit entsteht nicht nur durch mehr Polizei, sondern vor allem durch lebendige Nachbarschaften und ein starkes soziales Netz.