Die vermisste 80-jährige Frau aus Essen ist nach intensiver Suche gefunden worden. Die Seniorin war seit Mittwochnachmittag verschwunden, was große Sorgen bei ihren Angehörigen und der Polizei auslöste. Nach einer stadtübergreifenden Suchaktion entdeckten Einsatzkräfte die desorientierte Dame am Donnerstagmorgen in Gelsenkirchen – mehr als zehn Kilometer von ihrem Wohnort entfernt.
«Wir sind unendlich erleichtert«, berichtet die Tochter der Vermissten mit Tränen in den Augen. Laut Polizei Essen werden jährlich über 200 Vermisstenanzeigen für Senioren aufgegeben, etwa die Hälfte davon betrifft Menschen mit Demenzerkrankungen.
Die Frau hatte am Mittwoch gegen 14 Uhr ihre Wohnung im Essener Südostviertel verlassen und war nicht zurückgekehrt. Als die Dunkelheit einbrach, alarmierte die Familie die Polizei. Mit Suchhunden, Drohnen und zahlreichen Beamten wurde die Umgebung durchkämmt.
In Hamburg habe ich ähnliche Fälle begleitet. Was viele unterschätzen: Ältere Menschen mit beginnender Demenz können erstaunliche Strecken zurücklegen, oft ohne Erschöpfungsanzeichen. Sie folgen dabei häufig Routen aus ihrer Vergangenheit – Wege zur alten Arbeitsstelle oder zu früheren Wohnorten.
Ein Streifenpolizist entdeckte die Seniorin schließlich an einer Bushaltestelle in Gelsenkirchen-Horst. «Die Dame war erschöpft, aber ansonsten wohlauf«, erklärt Polizeisprecherin Marina Wilms. «Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wie sie dorthin gekommen war.»
Die Geschichte endet glücklich – doch sie zeigt, wie wichtig Vorsorgemaßnahmen sind. Experten raten Angehörigen, GPS-Tracker oder spezielle Notfallausweise für gefährdete Senioren zu nutzen. Und eines zeigt der Fall deutlich: Bei der Suche nach vermissten älteren Menschen zählt jede Minute.