In München beginnt für S-Bahn-Pendler ein komplizierter Juni. Ab Montag müssen sich täglich bis zu 840.000 Fahrgäste auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Insgesamt 40 Baustellen innerhalb von vier Wochen werden das Münchner S-Bahn-Netz beeinträchtigen. Der Grund: Die Deutsche Bahn nutzt die Zeit, um wichtige Modernisierungsarbeiten an Gleisen, Weichen und Signalen durchzuführen.
«Wir konzentrieren so viele Arbeiten wie möglich in einen kurzen Zeitraum, um langfristig die Zuverlässigkeit zu verbessern», erklärt S-Bahn-Chefin Heike Hüber. Besonders betroffen sind die Stammstrecke und mehrere Außenäste. An zwei Juni-Wochenenden wird die Stammstrecke komplett gesperrt. Pendler aus dem Münchner Westen trifft es besonders hart: Auf der S4 Richtung Geltendorf werden zwischen Pasing und Puchheim für zwei Wochen alle Züge durch Busse ersetzt.
Ich habe mit Pendlern am Hauptbahnhof gesprochen. «Irgendwie gehören Baustellen zum Münchner Sommer wie das Bier zum Oktoberfest», sagt Christina M. aus Germering resigniert. Tatsächlich hat die Bahn die Bauarbeiten bewusst in die Zeit gelegt, in der viele Schüler und Studenten Ferien haben und weniger Berufspendler unterwegs sind.
Für Reisende stehen an allen betroffenen Bahnhöfen Servicemitarbeiter bereit. Zusätzliche Informationen gibt es über die DB-App oder unter s-bahn-muenchen.de/bauarbeiten. Wer kann, sollte U-Bahnen, Tram und Busse nutzen oder auf Homeoffice ausweichen. Nach diesem «Baustellenmarathon» verspricht die Bahn stabilere Fahrpläne – ein schwacher Trost für die Pendler, die jetzt jeden Morgen früher aufstehen müssen.