Die Erfolgsgeschichte des VfB Stuttgart geht weiter: Nach der sensationellen Vizemeisterschaft spielt der schwäbische Traditionsverein auch diese Saison oben mit. In der Bundesliga steht das Team von Sebastian Hoeneß derzeit auf Platz vier, in der Europa League wurden vier von sechs Spielen gewonnen. Was besonders beeindruckt: Der VfB trotzt enormen personellen Herausforderungen.
Elf Verletzte meldete der Klub zuletzt, darunter Schlüsselspieler wie Deniz Undav oder Kapitän Waldemar Anton. Dennoch liefert das Team konstant Leistung ab. «Das zeigt den außergewöhnlichen Charakter dieser Mannschaft», erklärt Sportvorstand Fabian Wohlgemuth im Gespräch nach dem jüngsten Heimsieg.
Vor allem Serhou Guirassy-Nachfolger Ermedin Demirović überzeugt: Neun Tore in 13 Pflichtspielen sprechen für sich. Aber auch Jamie Leweling und El Bilal Touré blühen auf. Bei einem Besuch im Trainingszentrum in Bad Cannstatt fällt mir auf, wie gelöst die Stimmung trotz des Verletzungspechs ist. Der Teamgeist, den Hoeneß seit seinem Amtsantritt beschwört, ist greifbar.
Bemerkenswert ist auch der Umgang mit dem Erfolg. Anders als nach der Vizemeisterschaft 2003, als man sich überschätzte und später abstieg, wirkt der Verein heute geerdet. «Wir haben unsere Lehren gezogen», bestätigt VfB-Legende Karlheinz Förster, der die Entwicklung aufmerksam verfolgt.
Die Doppelbelastung mit Europa League fordert ihren Tribut. Doch bisher meistern die Stuttgarter die Herausforderung mit Bravour. Die Frage ist: Kann der VfB dieses Niveau halten? Mit der Rückkehr wichtiger Spieler und dem unbändigen Teamgeist scheint vieles möglich. In Stuttgart träumen sie jedenfalls wieder von großen Erfolgen.