Die Spannung steigt am Uhlenkrug, wo die U17-Junioren von Rot-Weiss Essen heute auf den FC Schalke 04 treffen. Bei sommerlichen Temperaturen kämpfen die jungen Essener um den Einzug in die Hauptrunde der Deutschen Meisterschaft – ein Meilenstein, der dem Nachwuchs seit Jahren verwehrt blieb.
Noch vor dem Anpfiff herrscht eine besondere Atmosphäre. Fast 300 Zuschauer haben sich eingefunden, darunter viele Familien der Spieler. «Für diese Jungs ist es das Spiel ihres Lebens», sagt RWE-Trainer Simon Hohenberg am Spielfeldrand. Die Nervosität ist seinen Schützlingen anzumerken, während die routinierten Schalker Jugendspieler selbstbewusst auftreten.
Die Ausgangslage ist klar: Nach dem überraschenden 2:2 im Hinspiel auf Schalke brauchen die Essener mindestens ein Unentschieden, um weiterzukommen. Die Königsblauen dagegen setzen auf ihre Erfahrung – seit Jahren gehört ihre U17 zu den Top-Teams in Deutschland.
Besonders im Fokus steht RWE-Kapitän Luis Lessenich, der schon im Hinspiel traf. «Wir haben nichts zu verlieren und alles zu gewinnen», erklärt der 16-Jährige vor dem Spiel. Eine Einstellung, die ich in meiner fast zwanzigjährigen Berichterstattung immer wieder als entscheidend erlebt habe.
Die Trainer beider Teams kennen sich gut aus gemeinsamen Fortbildungen. S04-Coach Jakob Fimpel respektiert die Essener: «RWE hat eine hervorragende Jugendarbeit. Sie sind heute keineswegs Außenseiter.»
Was hier heute passiert, geht über ein normales Jugendspiel hinaus. Es zeigt, wie Traditionsvereine im Ruhrgebiet um ihre Zukunft kämpfen. Die jungen Talente auf dem Platz könnten morgen die Profis sein, die die Vereinsfarben in den höchsten Ligen vertreten. Und das wissen sie alle – bei jedem Zweikampf, jedem Pass, jedem Torschuss.