In der Europapassage im Herzen Hamburgs kam es gestern zu einem beunruhigenden Vorfall. Ein Mann versprühte Pfefferspray in der belebten Einkaufsmeile, was zur vollständigen Räumung des Gebäudes führte. Elf Personen erlitten Reizungen der Atemwege und Augen. Der Vorfall ereignete sich am frühen Nachmittag, als die Passage mit Einkaufenden gefüllt war. Laut Polizeiangaben wurden die Rettungskräfte gegen 14:30 Uhr alarmiert.
Die Hamburger Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an. Vor Ort behandelten die Sanitäter die Betroffenen, die über Atembeschwerden und brennende Augen klagten. «So ein Einsatz mitten in der Stadt hat natürlich eine besondere Dynamik», erklärt Einsatzleiter Mathias Schneider. «Wir mussten schnell handeln, um Panik zu vermeiden.» Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen, als Menschen hustend aus dem Gebäude strömten.
Die Polizei konnte den Täter vorläufig festnehmen. Es handelt sich um einen 24-jährigen Mann, dessen Motiv noch unklar ist. Eine Zeugin berichtet: «Er kam einfach herein und sprühte wahllos in die Menge. Es ging alles so schnell.» Aus meiner langjährigen Berichterstattung über ähnliche Vorfälle weiß ich, dass oft hinter solchen Taten persönliche Krisen stehen.
Die Europapassage wurde für mehrere Stunden gesperrt und gründlich gelüftet. Erst am frühen Abend konnte das Einkaufszentrum wieder für Kunden geöffnet werden. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheit in öffentlichen Räumen, die trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nie vollständig gewährleistet werden kann. Müssen wir uns an solche Störungen unseres Alltags gewöhnen? Die Hamburger jedenfalls zeigten sich heute wieder in der Passage – ein Zeichen dafür, dass der Alltag stärker ist als die Verunsicherung.