Die Woche begann für tausende Berliner Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern mit bangem Blick aufs Handy. Eine Anschlagsdrohung gegen mehrere Berliner Schulen sorgte am Montagmorgen für große Verunsicherung in der Hauptstadt. Bei der Polizei gingen innerhalb kürzester Zeit rund 900 Notrufe ein, obwohl die Beamten bereits Entwarnung gegeben hatten.
Auslöser der Unruhe war ein anonymes Drohschreiben, das in den frühen Morgenstunden an mehrere Schulen verschickt worden war. Die Polizei reagierte umgehend, prüfte die Drohungen und konnte nach erster Analyse keine konkrete Gefahr feststellen. «Nach unserer Einschätzung handelt es sich um keine ernstzunehmende Bedrohungslage», erklärte Polizeisprecherin Patricia Brämer gegenüber dem rbb.
Dennoch zeigte sich, wie angespannt die Stimmung in der Stadt ist. Trotz offizieller Entwarnung entschieden einige Eltern, ihre Kinder zuhause zu lassen. An manchen Schulen erschienen nur die Hälfte der Schüler zum Unterricht. «Man weiß ja nie, und nach allem, was in der Welt gerade passiert, gehe ich lieber auf Nummer sicher», erzählte mir eine Mutter am Rande einer Grundschule in Charlottenburg.
Die Bildungsverwaltung bestätigte, dass der Schulbetrieb fortgesetzt werden könne. Polizeibeamte waren jedoch an einigen betroffenen Schulen präsent, um für Sicherheit zu sorgen und beruhigend zu wirken. Die schnelle Reaktion der Sicherheitsbehörden zeigt, wie ernst solche Drohungen – selbst wenn sie sich als haltlos erweisen – heute genommen werden.
Berlins Schulen haben in den letzten Jahren ihre Sicherheitskonzepte überarbeitet. Die jetzige Situation verdeutlicht aber auch, wie schnell im digitalen Zeitalter Unsicherheit entstehen kann. Eine Drohung, mehrere Klicks – und tausende Menschen sind in Sorge. Die Frage bleibt: Wie finden wir die Balance zwischen nötiger Vorsicht und unnötiger Panik?