In Berlin sorgte heute eine vermeintliche Anschlagsdrohung gegen mehrere Schulen für große Unruhe. Tausende Eltern holten ihre Kinder vorzeitig ab, nachdem über soziale Medien Gerüchte über einen geplanten Amoklauf kursierten. Die Berliner Polizei stellte jedoch schnell klar: Es handelt sich um eine Falschmeldung. Gegen 10:30 Uhr hatte ein unbekannter Absender über Instagram vor angeblichen Angriffen gewarnt.
«Wir haben keinerlei Hinweise auf eine konkrete Gefährdungslage», erklärt Polizeisprecher Michael Schulze. Die Behörden nahmen die Meldungen dennoch ernst und entsandten Streifenwagen zu mehreren Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet. Eine Untersuchung der Nachricht ergab schnell: Die Information stammte aus einer dubiosen Quelle und enthielt widersprüchliche Angaben.
Was mich bei diesem Vorfall besonders beunruhigt, ist die Geschwindigkeit, mit der sich solche Falschinformationen verbreiten. In meinen fast zwanzig Jahren als Journalistin habe ich ähnliche Muster immer wieder beobachtet. Besonders in Krisenzeiten sind Menschen empfänglicher für Gerüchte.
Die Bildungssenatorin Sandra Müller appellierte an Eltern und Schüler: «Bitte überprüfen Sie Informationen, bevor Sie diese teilen.» Experten für Krisenkommunikation betonen, dass Schulen zunehmend auf solche Szenarien vorbereitet sein müssen. Der Berliner Elternrat fordert nun verbesserte Notfallpläne und Kommunikationswege.
Obwohl sich die Lage schnell entspannte, zeigt der Vorfall, wie verletzlich unsere vernetzten Gesellschaften sind. Während die Polizei nun den Ursprung der Falschmeldung untersucht, bleibt die Frage: Wie schützen wir uns vor der nächsten Welle digitaler Panikmache, ohne in ständiger Alarmbereitschaft zu leben?