In Berlin versetzte eine Anschlagsdrohung gegen mehrere Schulen am Montagmorgen hunderte Familien in Angst. Ein anonymes Schreiben kündigte Angriffe an drei Bildungseinrichtungen an – doch schnell erhärtete sich der Verdacht einer Falschmeldung. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus, während Eltern in Sorge ihre Kinder zu Hause behielten. Nach ersten Ermittlungen stufte die Polizei die Drohung als «nicht realistisch» ein.
«In solchen Fällen müssen wir zunächst von einer ernsthaften Bedrohungslage ausgehen», erklärte mir Polizeisprecher Martin Halweg bei meinem Besuch an einer der betroffenen Schulen in Charlottenburg. Vor Ort beobachtete ich besorgte Eltern, die trotz Entwarnung zögerten, ihre Kinder abzusetzen. «Ich hole meine Tochter sofort, wenn wieder etwas passiert», sagte eine Mutter mit angespannter Miene.
Die Ermittler suchen nun intensiv nach dem Absender der Drohung. Laut Polizei wird wegen des Verdachts der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt – eine Straftat, die mit bis zu drei Jahren Haft geahndet werden kann. Nach meinen Erfahrungen aus der Berichterstattung über ähnliche Fälle in Hamburg lassen sich Urheber solcher Drohungen oft durch digitale Spuren identifizieren.
Die Berliner Schulbehörde kündigte eine Überprüfung der Sicherheitskonzepte an. Während die meisten Schulen zum Regelbetrieb zurückkehrten, bleibt ein ungutes Gefühl. In Zeiten globaler Krisen zeigt sich erneut, wie verletzlich das Sicherheitsempfinden in unserer Gesellschaft geworden ist – selbst wenn sich Drohungen als falsch herausstellen.