Dresdens Innenstadt rüstet sich: Seit Montag werden Terrorsperren rund um den Striezelmarkt aufgebaut. Das Projektteam der Stadt Dresden hat die Arbeiten pünktlich begonnen. Für Autofahrer bedeutet dies erhebliche Behinderungen, besonders an der Wilsdruffer Straße und am Altmarkt. Die jährlichen Sicherheitsmaßnahmen sind längst Routine geworden, doch für viele Pendler bleiben sie ein Ärgernis.
Die massiven Betonelemente und Stahlpoller werden in den kommenden Tagen an strategischen Punkten platziert. «Die Sicherheit unserer Besucherinnen und Besucher steht an erster Stelle», erklärt Martin Seidel vom Dresdner Marktamt. «Wir haben das Konzept seit den Anschlägen in Berlin 2016 ständig weiterentwickelt.» Bereits zum siebten Mal schützen die Sperren den traditionsreichen Weihnachtsmarkt, der am 27. November eröffnet.
Besonders komplex gestalten sich die Arbeiten an der Kreuzung Wilsdruffer/Dr.-Külz-Ring. Hier müssen Verkehrsteilnehmer mit Spurreduzierungen rechnen. Die Straßenbahnlinien 1, 2 und 4 fahren jedoch ohne Einschränkungen. Anwohner berichten von längeren Wartezeiten. «Ich brauche jetzt jeden Morgen 20 Minuten länger zur Arbeit», seufzt Claudia Lehmann, die täglich aus Radebeul nach Dresden pendelt.
Als ich gestern die Baustelle besichtigte, fiel mir auf, wie routiniert die Arbeiter vorgehen. Nach sieben Jahren haben sie ein bewährtes System entwickelt. Die tonnenschweren Elemente werden millimetergenau platziert – beeindruckend präzise Arbeit, die leicht unterschätzt wird.
Die vollständige Fertigstellung der Sperren ist für den 22. November geplant, rechtzeitig zum Beginn des Markttreibens. Für die Sicherheit einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands nehmen die Dresdner die temporären Unannehmlichkeiten in Kauf. Doch die Frage bleibt: Werden solche Schutzmaßnahmen irgendwann zur dauerhaften Realität in unseren historischen Innenstädten?