Seit gestern verwandelt sich Essens Innenstadt wieder in ein Lichtermeer aus Holzbuden und Glühweinduft. Der traditionelle Weihnachtsmarkt lockt bis zum 23. Dezember täglich tausende Besucher an. Doch wie tief muss man dieses Jahr in die Tasche greifen? Nach meinem Rundgang gestern kann ich sagen: Die Preise sind gestiegen, aber moderater als befürchtet.
Eine klassische Bratwurst kostet zwischen 4,50 und 5 Euro – etwa 50 Cent mehr als im Vorjahr. «Unsere Einkaufspreise sind deutlich gestiegen, aber wir versuchen, fair zu bleiben», erklärt Standbetreiber Michael Hoffmann, während er routiniert Würstchen wendet. Bei Pommes zahlen Besucher durchschnittlich 4 Euro, für einen Glühwein werden 4 bis 4,50 Euro fällig, hinzu kommt meist ein Pfand von 3 Euro.
Familien sollten für einen Besuch mit Essen und Getränken etwa 40 Euro einplanen. Die beliebtesten Süßigkeiten – gebrannte Mandeln und Crêpes – schlagen mit rund 5 Euro zu Buche. Immerhin: Wer den Weihnachtsmarkt nur zum Bummeln besucht, kann das kostenlos tun.
Die Standgebühren für die 175 Händler seien um durchschnittlich 8 Prozent gestiegen, teilt die Essen Marketing GmbH mit. Bemerkenswert finde ich die kreativen Lösungen einiger Anbieter: So bietet der Stand «Essener Winterzauber» kleinere Portionen zum reduzierten Preis an – eine Maßnahme, die besonders bei Senioren gut ankommt.
Trotz gestiegener Preise bleibt der Essener Weihnachtsmarkt einer der meistbesuchten im Ruhrgebiet. Vielleicht liegt es an der besonderen Stimmung zwischen Dom und Kennedyplatz oder an der Vielfalt der Angebote. Oder daran, dass man hier für sein Geld noch immer mehr bekommt als anderswo. Eines ist sicher: Die Vorfreude der Essener auf ihren Weihnachtsmarkt lässt sich nicht von ein paar Euro mehr trüben.