Schwarze Rauchwolken zogen heute Vormittag über Hamburg-Wilhelmsburg. Eine Lagerhalle im Industriegebiet Veddel steht seit den frühen Morgenstunden in Flammen. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot von mehr als 140 Einsatzkräften an. Besonders brisant: In der Halle lagern Gefahrstoffe, darunter Säuren und Farben, was den Löscheinsatz erheblich erschwert.
Die Flammen griffen rasch auf die komplette Halle über, deren Dachkonstruktion teilweise einstürzte. «Wir kämpfen an mehreren Fronten gleichzeitig«, erklärt Einsatzleiter Martin Schmidt vor Ort. Die Feuerwehr arbeitet mit Drehleitern und Wasserwerfern, um den Brand unter Kontrolle zu bringen.
Anwohner in den umliegenden Stadtteilen wurden per NINA-Warnapp aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen abzuschalten. Die Rauchsäule war kilometerweit zu sehen.
Als ich am Vormittag am Einsatzort eintraf, war die Anspannung bei allen Beteiligten spürbar. «So einen komplexen Einsatz hatten wir lange nicht«, flüsterte mir ein Feuerwehrmann zu. Die Hamburger Verkehrsbetriebe stellten den S-Bahn-Verkehr zwischen Hammerbrook und Wilhelmsburg zeitweise ein.
Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Über die Brandursache kann nur spekuliert werden – die Ermittlungen laufen.
Solche Industriebrände zeigen, wie verwundbar unsere Infrastruktur ist. Besonders in einem Hafen- und Industriegebiet wie Wilhelmsburg können kleine Vorfälle schnell zu Großereignissen werden. In den nächsten Tagen werden Experten die Umweltauswirkungen genau unter die Lupe nehmen müssen. Wie lange werden die Aufräumarbeiten dauern? Die Antwort steht noch in den Sternen.