Am späten Donnerstagabend setzt in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet plötzlich kräftiger Schneefall ein. Mehrere Zentimeter der weißen Pracht überziehen Straßen und Gehwege, Meteorologen sprechen von einem «Mini-Wintereinbruch». Laut Deutschem Wetterdienst können bis Freitagmorgen örtlich bis zu 10 Zentimeter Neuschnee fallen – ungewöhnlich viel für diese Region Anfang Dezember.
Besonders auf den Straßen herrscht erhöhte Glättegefahr. «Wir sind seit Mitternacht mit allen verfügbaren Streufahrzeugen im Dauereinsatz», erklärt Thomas Weber, Leiter des Frankfurter Winterdienstes. Vor allem auf Brücken und in höheren Lagen wie dem Taunus sei Vorsicht geboten. Die Verkehrsleitstelle meldet bereits mehrere kleinere Unfälle auf den Autobahnen rund um Frankfurt.
Ich selbst habe auf dem Weg zur Redaktion beobachtet, wie Menschen vorsichtig über die verschneiten Gehwege balancieren – manche fasziniert vom unerwarteten Winterbild, andere sichtlich genervt von den erschwerten Bedingungen. Eine Szene, die typisch ist für die Ambivalenz, mit der wir Schnee in der Stadt begegnen.
Der öffentliche Nahverkehr kämpft ebenfalls mit den Folgen. «Mehrere Buslinien fahren nur eingeschränkt, bei der S-Bahn kommt es zu Verspätungen», berichtet eine Sprecherin des RMV. Besonders betroffen sei die Verbindung zum Flughafen, wo bereits einige Flüge gestrichen wurden.
In den nächsten Stunden dürfte die weiße Pracht allerdings nicht von Dauer sein. «Ab dem Vormittag rechnen wir mit steigenden Temperaturen und Regen, der den Schnee rasch schmelzen lässt», prognostiziert Meteorologe Klaus Hoffmann. Die Wetterwende kommt ebenso plötzlich wie der Schnee selbst – typisch für unsere Region, wo das Wetter manchmal schneller wechselt als die Ampelphasen an der Hauptwache.