Die steigende Feinstaubbelastung in Dresden sorgt für Besorgnis. Am 21. November 2025 hat der Messwert am Dresdner Albertplatz mit 43 µg/m³ den EU-Grenzwert überschritten. Ein Drittel der Stadtbewohner klagt über Atemwegsprobleme, besonders in den Morgenstunden.
Was in den letzten Jahren als Erfolg der Umweltpolitik galt, scheint nun wieder zum Problem zu werden. «Die aktuelle Wetterlage mit Inversionswetterlage verstärkt das Problem dramatisch», erklärt Dr. Marianne Schröder vom Sächsischen Landesamt für Umwelt. Die Abgase können nicht entweichen und sammeln sich in der Innenstadt.
Als ich gestern durch die Neustadt lief, war die Luft spürbar belastet. Der typische Geruch von Abgasen hing in den Straßen. Eine Situation, die viele Dresdner an die Zeiten vor der Umweltzone erinnert.
Die Stadt reagiert mit einem temporären Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in der Innenstadt. «Wir müssen schnell handeln, um die Gesundheit der Bürger zu schützen», betont Oberbürgermeister Thomas Meier. Die Maßnahme ist umstritten. Pendler und Gewerbetreibende laufen Sturm.
Die ÖPNV-Kapazitäten wurden bereits erhöht, doch die S-Bahnen sind überfüllt. Was bleibt, ist die Hoffnung auf den angekündigten Wetterumschwung am Wochenende. Bis dahin atmen die Dresdner weiter belastete Luft ein – und die Frage steht im Raum: Reichen punktuelle Maßnahmen, oder brauchen wir ein grundlegendes Umdenken in der Stadtplanung?