In Frankfurt-Höchst können Pendler aufatmen: Die historische Bahnhofshalle ist nach monatelanger Sperrung seit gestern wieder zugänglich. Vor allem für ältere Menschen und Reisende mit Gepäck bedeutet dies eine deutliche Erleichterung. Statt des bisherigen Umwegs über die steile Treppe können Fahrgäste nun wieder den direkten Weg zu den Gleisen nutzen. Rund 15.000 Menschen passieren täglich diesen wichtigen Knotenpunkt im Frankfurter Westen.
Die Deutsche Bahn hatte die Halle im Frühjahr wegen akuter Sicherheitsmängel schließen müssen. «Die marode Deckenkonstruktion stellte ein erhebliches Risiko dar», erklärt Bahnsprecherin Christine Weber. Besonders die historischen Stahlträger aus der Gründerzeit hatten unter jahrzehntelanger Feuchtigkeit gelitten. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten präsentiert sich die Halle nun wieder in sicherem Zustand – wenn auch noch mit sichtbaren Baugerüsten.
Bei einem Besuch vor Ort erlebe ich die Erleichterung der Reisenden hautnah. «Es wurde auch Zeit», sagt Anwohnerin Helga Müller (72), die täglich mit der S-Bahn fährt. «Der Umweg über die Treppen war für mich mit meinem Rollator kaum zu bewältigen.»
Noch sind nicht alle Arbeiten abgeschlossen. Die Bahn rechnet mit einer vollständigen Fertigstellung erst im kommenden Frühjahr. Auch die veralteten Sanitäranlagen bleiben vorerst geschlossen. Der Heimatverein Höchst fordert inzwischen eine umfassendere Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes, das seit 1914 den westlichen Stadteingang prägt.
Während die Pendler die Öffnung feiern, bleibt die Frage nach dem langfristigen Erhalt des historischen Bahnhofs. Mit seiner markanten Jugendstilfassade gehört er zu den architektonischen Schätzen der Stadt – doch wer übernimmt die Verantwortung für seine Zukunft?