Die Planungen für die Hamburger Hafenautobahn A26 Ost haben bereits ein enormes Loch in die öffentlichen Kassen gerissen – und das, bevor überhaupt der erste Spatenstich erfolgt ist. Nach Angaben des Hamburger Senats wurden bislang 83 Millionen Euro allein für die Planung ausgegeben. Eine Zahl, die viele Steuerzahler überraschen dürfte.
Seit 2014 arbeiten Experten an den Plänen für die 9,7 Kilometer lange Autobahn, die einmal den Hafen besser anbinden und den Verkehr im Süden Hamburgs entlasten soll. Anfangs rechnete man mit Planungskosten von 45 Millionen Euro – diese Summe hat sich mittlerweile fast verdoppelt. «Die Kostensteigerungen sind vor allem auf die komplexe Planung und zusätzliche Anforderungen an den Umweltschutz zurückzuführen», erklärt ein Sprecher der Verkehrsbehörde.
Während meiner Recherchen vor Ort wurde deutlich: Die A26 Ost ist kein gewöhnliches Straßenbauprojekt. Die Trasse führt durch das industriell geprägte Hafengebiet, quert Gleisanlagen und das Süderelbegebiet. Die technischen Herausforderungen sind enorm.
Die Grünen-Politikerin Miriam Block kritisiert das Vorhaben scharf: «Diese Kostensteigerungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Das gesamte Projekt wird den Hamburger Haushalt noch schwer belasten.» Auch in Moorburg und Wilhelmsburg regt sich bei Anwohnern Widerstand gegen das umstrittene Projekt.
Die Gesamtkosten für den Bau werden inzwischen auf 1,85 Milliarden Euro geschätzt – auch hier eine deutliche Steigerung gegenüber früheren Prognosen. Dabei liegt für einen Teilabschnitt noch nicht einmal das Baurecht vor.
Ob die A26 Ost dem Hamburger Hafen tatsächlich den erhofften Schub bringt, bleibt abzuwarten. Schon jetzt steht fest: Diese Autobahn wird eine der teuersten Deutschlands – pro Kilometer gerechnet. Die Frage drängt sich auf: Wann ist ein Infrastrukturprojekt seinen Preis noch wert?