Füchse Berlin mühsam zum Sieg: Auswärtshürde Löwen mit Nervenstärke gemeistert
Die Handballer der Füchse Berlin haben im Titelrennen der Bundesliga einen wichtigen, wenn auch zitterreichen Sieg eingefahren. Das Team von Trainer Jaron Siewert setzte sich am Donnerstagabend mit 32:31 (18:17) bei den Rhein-Neckar Löwen durch und festigte damit seinen zweiten Tabellenplatz. Was das Ganze besonders macht: Es war einer dieser Siege, die mehr über Mentalität als über spielerische Brillanz erzählen.
«Wir haben in der zweiten Halbzeit definitiv nicht unser bestes Handball gezeigt», gestand Kapitän Paul Drux nach der Partie. «Aber manchmal sind es genau diese schwierigen Siege, die für die Meisterschaft entscheidend sein können.» Tatsächlich lagen die Berliner lange Zeit in Führung, verspielten jedoch zwischenzeitlich einen Sechs-Tore-Vorsprung und mussten bis zur letzten Sekunde um die zwei Punkte kämpfen.
Besonders Mathias Gidsel zeigte einmal mehr, warum er zu den besten Spielern der Liga zählt. Der Däne erzielte zehn Treffer und übernahm in den kritischen Phasen Verantwortung. Auch Torhüter Dejan Milosavljev wurde mit entscheidenden Paraden zum Matchwinner. Während die Offensive der Füchse über weite Strecken funktionierte, offenbarte die Defensive ungewohnte Schwächen.
Die Bedeutung dieses Erfolgs geht weit über die zwei Punkte hinaus. Nach der überraschenden Niederlage gegen Erlangen vergangene Woche stand das Team unter enormem Druck. Die Art und Weise, wie die Mannschaft mit diesem umgegangen ist, könnte ein wichtiger Faktor im engen Titelrennen mit dem SC Magdeburg werden. «Auswärtsspiele sind in dieser Saison brutaler denn je», erklärt Co-Trainer Max Rinderle. «Die Hallen sind voll, die Gegner hoch motiviert. Da zählt am Ende nur das Ergebnis.»
Für die Füchse geht es nun Schlag auf Schlag weiter. Bereits am Sonntag steht das Heimspiel gegen Lemgo an, bevor am kommenden Dienstag das wichtige Champions-League-Duell gegen Dinamo Bukarest folgt. Die Frage wird sein: Können die Berliner aus diesem hart erkämpften Sieg neue Energie ziehen? Oder war der wackelige Auftritt ein Warnsignal für die kommenden Aufgaben?