Der Winter zeigt sich von seiner gefährlichsten Seite. Seit gestern forderte plötzliche Glätte auf deutschen Straßen bereits vier Menschenleben. In der Nacht zum Mittwoch verwandelten sich Straßen und Gehwege in weiten Teilen Deutschlands in gefährliche Rutschbahnen. Der Deutsche Wetterdienst warnt weiterhin vor extremer Glätte in mehreren Bundesländern.
Als ich heute Morgen in Hamburg aus dem Fenster schaute, sah ich Menschen, die sich vorsichtig an Hauswänden entlangtasteten. Viele Pendler entschieden sich für öffentliche Verkehrsmittel, doch auch hier kam es zu erheblichen Verspätungen. In mehreren Regionen blieben Schulen geschlossen, der ADAC meldete Hunderte von Unfällen.
Besonders tragisch: Bei Unfällen in Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt verloren vier Menschen ihr Leben. «Diese Wetterlage ist tückisch, weil sie sehr plötzlich auftrat und viele Autofahrer überraschte», erklärt Meteorologe Klaus Mertel vom DWD.
Die Rettungsdienste arbeiten am Limit. Ein Sanitäter aus München berichtet: «Wir hatten dreimal so viele Einsätze wie an normalen Tagen, überwiegend Knochenbrüche und Kopfverletzungen durch Stürze.» In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich selten erlebt, dass Wetterereignisse so schnell so viele Opfer forderten.
Die Polizei appelliert an alle: «Bleiben Sie nach Möglichkeit zu Hause. Falls Sie fahren müssen, passen Sie Ihre Geschwindigkeit unbedingt an und halten Sie großen Abstand.» Die Wetterlage soll sich erst am Wochenende entspannen. Bis dahin bleibt die Frage: Wie gut sind wir auf solche Extremwetterereignisse vorbereitet, die durch den Klimawandel häufiger werden könnten?