Zwischen Köln und Düsseldorf sind seit Donnerstagmorgen keine Zugfahrten mehr möglich. Ein Fahrzeug hatte die Oberleitung bei Langenfeld beschädigt. Tausende Pendler müssen auf alternative Verkehrsmittel umsteigen oder erhebliche Verspätungen in Kauf nehmen. Laut Deutscher Bahn soll die Reparatur noch bis mindestens Freitagabend dauern – der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der Region ist damit faktisch lahmgelegt.
Die beschädigte Oberleitung auf der vielbefahrenen Strecke sorgt für ein Verkehrschaos im Rheinland. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Schaden zu beheben, aber die Reparaturarbeiten sind komplex», erklärt ein Bahnsprecher. Betroffen sind sowohl der Regionalverkehr als auch ICE-Verbindungen, die umgeleitet werden müssen.
An den Bahnhöfen in Köln und Düsseldorf bilden sich lange Schlangen vor den Informationsschaltern. Für mich als gebürtige Hamburgerin ist es bemerkenswert, wie geduldig die Rheinländer mit der Situation umgehen. Ein älterer Herr aus Leverkusen nimmt es mit Humor: «Wir kennen das ja schon. Ich hab› extra mein Kreuzworträtselheft eingepackt.»
Die Bahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, doch der kann die Kapazitäten kaum auffangen. Prof. Dr. Martina Weber von der Universität Düsseldorf kritisiert: «Diese wiederholten Ausfälle zeigen den maroden Zustand unserer Infrastruktur. Die versprochene Verkehrswende bleibt ein leeres Versprechen.»
Die Störung trifft die Region in einer Zeit, in der viele wichtige Messen in beiden Städten stattfinden. Für Pendler, Touristen und die Wirtschaft bedeutet das erhebliche Einschränkungen. Die Frage bleibt: Wann investiert Deutschland endlich konsequent in sein Schienennetz?