Die geplante Rentenreform der Bundesregierung stößt bei deutschen Ökonomen auf massive Kritik. Über 80 namhafte Wirtschaftsexperten fordern in einem offenen Brief einen sofortigen Stopp des Reformvorhabens. Sie sehen darin eine erhebliche finanzielle Belastung für kommende Generationen. Laut Berechnungen des ifo-Instituts könnten die Kosten des Pakets bis 2040 auf mehr als 500 Milliarden Euro ansteigen.
«Die wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland sind bereits düster genug», sagt Prof. Clemens Fuest, Präsident des ifo-Instituts. «Dieses Rentenpaket gefährdet die Stabilität unseres gesamten Sozialversicherungssystems.» Der Brief warnt eindringlich vor den langfristigen Folgen der geplanten Rentengarantie, die das Rentenniveau dauerhaft bei 48 Prozent halten soll.
Auf meinen Reportagereisen durch Baden-Württemberg erlebe ich immer wieder die Sorgen junger Menschen. «Wir sollen später dreifach zahlen: höhere Beiträge, höhere Steuern und trotzdem für die eigene Rente vorsorgen», sagte mir kürzlich ein 29-jähriger Ingenieur aus Stuttgart.
Während die Bundesregierung das Paket als «Garant für Generationengerechtigkeit» verteidigt, betonen die Wirtschaftswissenschaftler, dass genau diese Gerechtigkeit auf dem Spiel stehe. Die Ampelkoalition will das Rentenpaket dennoch bis zur Sommerpause verabschieden.
Durch die steigende Lebenserwartung und den demografischen Wandel wird die Finanzierung der Rente immer schwieriger. Die Frage bleibt: Wie viel Last können wir kommenden Generationen zumuten? Eine Debatte, die tiefer gehen muss als politische Wahlversprechen.