Article – Seit fast zwei Wochen beschäftigt der Fund einer toten Frau im Forstenrieder Park die Münchner Polizei. Die Leiche wurde am 30. April von Spaziergängern in einem Waldstück südlich der Stadt entdeckt. Nun haben die Ermittler Fotos und neue Details veröffentlicht, um die Identität der Unbekannten zu klären. Nach Angaben des Polizeipräsidiums München gibt es bislang «keinerlei Hinweise auf die Identität der Toten».
Die aufgefundene Frau war etwa 40 bis 60 Jahre alt, circa 1,55 Meter groß und hatte kurzes, blondes Haar. Besonders auffällig: Sie trug einen schwarzen BH mit pinkfarbenen Streifen und eine blau-weiß gestreifte Bluse. Ihr schwarzer Parka mit auffälligem Fellbesatz am Kragen könnte ein wichtiger Hinweis sein. «In solchen Fällen sind es oft kleine Details an der Kleidung, die zur Identifizierung führen«, erklärte Hauptkommissar Thomas Neumann bei der Pressekonferenz.
Die Polizei hat inzwischen 18 Vermisstenmeldungen überprüft, aber keine Übereinstimmung gefunden. Die Todesursache ist weiterhin unklar. Laut Obduktionsbericht lag die Frau vermutlich mehrere Tage im Wald, bevor sie entdeckt wurde. Das erschwert die Ermittlungen zusätzlich.
Als Reporterin habe ich in meiner Laufbahn mehrfach über unidentifizierte Tote berichtet. Was mich immer wieder berührt: Hinter jedem dieser Fälle steht ein Mensch, nach dem vielleicht niemand sucht – oder jemand, der nicht weiß, wo er suchen soll.
Die Polizei bittet die Bevölkerung dringend um Mithilfe. «Jeder noch so kleine Hinweis kann entscheidend sein«, betont Polizeisprecher Jakob Maier. Die Beamten haben eine Sonderkommission eingerichtet und hoffen auf Anrufe unter der Nummer 089/29100.
Was mich nachdenklich stimmt: In einer Stadt mit über 1,5 Millionen Einwohnern kann ein Mensch verschwinden, ohne dass es bemerkt wird. Vielleicht erinnert uns dieser Fall daran, mehr aufeinander zu achten – besonders auf jene, die am Rand unserer Gesellschaft leben.