Nach den Schüssen auf das Geschäft des Sneaker-Millionärs Hikmet Sugoer in Berlin-Mitte ermittelt die Polizei mit Hochdruck. In der Nacht zum Freitag wurden mehrere Schüsse auf die Fassade des Sneaker-Ladens «Sonra» in der Torstraße abgegeben. Niemand wurde verletzt, doch der Schock sitzt tief. Sugoer ist in der Hauptstadt bekannt – nicht nur für seine Luxus-Turnschuhe, sondern auch für seinen gescheiterten Versuch, Präsident des Fußballvereins Hertha BSC zu werden.
Vor Ort zeigt sich das ganze Ausmaß: Mehrere Einschusslöcher durchziehen die Glasscheiben des Geschäfts, Glassplitter liegen verstreut auf dem Boden. Die Polizei hat den Tatort weiträumig abgesperrt. «Wir gehen aktuell von einer gezielten Tat aus», erklärt ein Sprecher der Berliner Polizei. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Erste Zeugenaussagen deuten auf zwei maskierte Täter hin, die nach den Schüssen auf einem Motorroller flüchteten.
Hikmet Sugoer selbst zeigt sich erschüttert: «Ich kann nicht fassen, dass so etwas in Berlin passiert. Mein Team und ich sind zum Glück unverletzt, aber die psychischen Folgen sind enorm.» Der Unternehmer machte sich mit seinem Label «Solebox» einen Namen und verkaufte dieses 2015 für mehrere Millionen Euro. Mit «Sonra» startete er ein neues Projekt mit handgefertigten Sneakern.
In der Berliner Szene sorgt der Vorfall für Aufregung. «Die Schüsse könnten mit internen Konflikten in bestimmten Kreisen zusammenhängen», vermutet ein Kenner der Berliner Sneaker-Szene, der anonym bleiben möchte. Auch ein Zusammenhang mit Sugoers Ambitionen bei Hertha BSC wird nicht ausgeschlossen.
Der Anschlag wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt in Berlin. Erst letzte Woche wurden in Neukölln ähnliche Vorfälle gemeldet. Für Sugoer bleibt die bange Frage: War es ein gezielter Anschlag oder ein Warnschuss? Die Ermittlungen werden zeigen, ob die Täter gefasst werden können und welche Motive hinter dieser beunruhigenden Tat stecken.