Die Bahnstrecke Berlin-Dresden bleibt nach einem Unfall für Reisende ein Problem. Ein Lkw rammte gestern eine Brücke in Wünsdorf-Waldstadt, beschädigte dabei die Oberleitung und legte den Zugverkehr lahm. Wie die Bahn mitteilt, müssen Reisende noch bis mindestens Donnerstagabend mit erheblichen Einschränkungen rechnen. Tausende Pendler und Urlauber sind betroffen.
«Als ich heute Morgen am Berliner Hauptbahnhof stand, herrschte große Verunsicherung«, berichtet ein Fahrgast. Die Reparaturarbeiten an der Oberleitung erweisen sich als komplexer als zunächst angenommen. Techniker arbeiten unter Hochdruck, doch die Schäden sind beträchtlich.
Die Deutsche Bahn hat einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, der allerdings die Reisezeit um bis zu zwei Stunden verlängert. «Wir tun alles, um den Schaden schnellstmöglich zu beheben», erklärt Bahnsprecherin Anja Weber. Fernzüge werden großräumig umgeleitet.
Besonders ärgerlich: Erst im letzten Monat gab es auf dieser wichtigen Verbindung zwischen Berlin und Sachsen eine wochenlange Sperrung wegen Bauarbeiten. Viele Reisende reagieren verständnislos. Ein Dresdner Geschäftsmann, der regelmäßig nach Berlin pendelt, meint: «Irgendwann fehlt einem einfach das Verständnis.»
Experten sehen in dem Vorfall ein Beispiel für die Anfälligkeit der Bahninfrastruktur. «Ein einziger Unfall kann tagelange Störungen verursachen», sagt Verkehrsexperte Martin Schröder. Für die kommenden Tage empfiehlt die Bahn, Reisen zu verschieben oder alternative Routen zu nutzen.
Die Frage bleibt: Wie kann künftig verhindert werden, dass solche Vorfälle den Bahnverkehr so empfindlich stören? Für die Pendler zwischen Berlin und Dresden ist dies bereits der dritte größere Ausfall in diesem Jahr.