Der Flughafen Köln/Bonn erlebt zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage einen Sicherheitsvorfall. Gestern Abend mussten Hunderte Reisende den Sicherheitsbereich verlassen und auf das Vorfeld flüchten. Grund war ein Alarm gegen 19:15 Uhr, der von vielen sofort mit dem Vorfall vom Samstag in Verbindung gebracht wurde. Damals hatte ein Mann mit einem Messer und Molotowcocktails mehrere Menschen verletzt.
Panik machte sich breit. Reisende, die gerade erst den Sicherheitscheck passiert hatten, rannten zurück in Richtung Ausgang. Andere flohen durch Notausgänge direkt auf das Vorfeld zwischen den geparkten Flugzeugen. «Niemand wusste genau, was los war, aber nach dem Angriff vom Wochenende dachten alle sofort an das Schlimmste», berichtet Martin Schulze, der auf seinen Flug nach Barcelona wartete.
Die Bundespolizei gab später Entwarnung. Nach ersten Erkenntnissen hatte ein Fluggast versehentlich eine Nottür geöffnet und damit den Alarm ausgelöst. Die Sicherheitskontrollen mussten daraufhin komplett neu durchgeführt werden. Für viele Reisende bedeutete das stundenlange Wartezeiten.
Flughafensprecher Alexander Weiss erklärte: «Wir verstehen die Verunsicherung der Passagiere, besonders nach den Ereignissen vom Wochenende. Unsere Sicherheitsprotokolle haben wie vorgesehen funktioniert.»
Als ich am Terminal ankam, waren die Gesichter der Wartenden gezeichnet von Erschöpfung und Frustration. Eine Frau erzählte mir, sie habe ihren Anschlussflug verpasst und müsse nun bis morgen warten.
Die Vorfälle werfen Fragen zur psychologischen Belastung auf, die solche Ereignisse bei Reisenden hinterlassen. Experten erwarten, dass viele Passagiere in den kommenden Wochen mit erhöhter Wachsamkeit am Flughafen unterwegs sein werden.
Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl bei vielen Reisenden. Werden die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen nach dem Angriff vom Wochenende ausreichen? Oder müssen wir uns auf eine neue Normalität an deutschen Flughäfen einstellen?