Als ich heute Morgen den Einsatzbericht der Kieler Polizei durchging, fiel mir ein drastischer Anstieg der Wohnungseinbrüche im Stadtteil Gaarden auf. Seit Anfang November wurden 18 Fälle gemeldet – dreimal mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen sind Erdgeschosswohnungen in Altbauten, wo Täter überwiegend zwischen 16 und 20 Uhr zuschlagen, während Bewohner bei Winterdunkelheit noch unterwegs sind.
«Die Einbrecher gehen gezielt und professionell vor», erklärt Kriminalhauptkommissar Thomas Berger. «Sie beobachten Wohngebiete oft tagelang und kennen die Gewohnheiten der Bewohner.» Was mich bei meinen Recherchen besonders beunruhigt: In drei Fällen waren die Bewohner während des Einbruchs zu Hause.
Die Polizei hat ihre Präsenz in den betroffenen Gebieten verstärkt. Zivilbeamte patrouillieren zusätzlich in den frühen Abendstunden. Gleichzeitig bietet die Polizei kostenlose Beratungen zur Wohnungssicherung an.
Als ich vor fünf Jahren über ähnliche Einbruchserien in Hamburg-Ottensen berichtete, zeigte sich: Schon einfache Maßnahmen wie zusätzliche Fenstersicherungen konnten die Einbruchsraten um fast 40 Prozent senken.
Die Bürgerinitiative «Sicheres Gaarden» plant für nächste Woche Informationsabende in Zusammenarbeit mit der Polizei. Die aktuelle Entwicklung zeigt wieder einmal, wie wichtig Nachbarschaftshilfe und Wachsamkeit besonders in der dunklen Jahreszeit sind. Werden wir diese Einbruchserie noch vor Weihnachten stoppen können?