Die 250-Kilogramm-Weltkriegsbombe, die gestern in Köln-Gremberghoven entdeckt wurde, ist erfolgreich entschärft worden. Um kurz nach 16 Uhr gab der Kampfmittelbeseitigungsdienst Entwarnung. Etwa 2.200 Menschen konnten nach stundenlanger Evakuierung in ihre Wohnungen zurückkehren.
Der amerikanische Blindgänger war bei Bauarbeiten im Stadtteil Gremberghoven gefunden worden. Seit dem frühen Vormittag mussten Anwohnerinnen und Anwohner im Umkreis von 500 Metern ihre Häuser verlassen. «Bei Bomben dieser Größe gehen wir kein Risiko ein», erklärte Einsatzleiter Marcus Boxberg vor Ort. «Die Gefahr ist trotz der langen Liegezeit real.»
Für die Evakuierten hatte die Stadt eine Notunterkunft in der Turnhalle der Grundschule Gremberghoven eingerichtet. Dort warteten über 180 Menschen, während Spezialisten den Sprengkörper entschärften. Die 78-jährige Gisela Kunz, die seit 45 Jahren in Gremberghoven wohnt, nahm es gelassen: «Das ist jetzt schon der dritte Bombenfund in meiner Straße. Ich packe bei Alarm immer gleich meine Medikamente und ein Buch ein.»
Auch der Verkehr war massiv betroffen. Die A4 musste zwischen dem Kreuz Gremberg und der Anschlussstelle Köln-Poll komplett gesperrt werden. Mehrere Buslinien wurden umgeleitet, der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Köln-Deutz und dem Flughafen Köln/Bonn zeitweise eingestellt.
Bombenfunde sind in Köln keine Seltenheit. Im letzten Jahr mussten Experten 25 Blindgänger entschärfen. Die Stadt am Rhein gehörte zu den am schwersten bombardierten Gebieten im Zweiten Weltkrieg. Schätzungsweise liegen noch Tausende unentdeckte Sprengkörper im Boden. «Jede sichere Entschärfung ist ein Stück mehr Sicherheit für unsere Stadt», so der Kölner Feuerwehrchef Alexander Fiedler.