In Düsseldorf haben Polizeikräfte gestern Nachmittag einen mutmaßlichen Crack-Dealer am Hauptbahnhof festgenommen. Der 30-jährige Mann soll in den vergangenen Wochen mehrfach die hochgefährliche Droge im Bahnhofsumfeld verkauft haben. Bei der Festnahme wurden 30 verkaufsfertige Portionen Crack und ein vierstelliger Bargeldbetrag sichergestellt.
Die Drogenszene rund um den Düsseldorfer Hauptbahnhof beschäftigt Behörden seit Jahren. «Crack ist besonders problematisch, weil es schnell süchtig macht und die Konsumenten oft zu Beschaffungskriminalität treibt», erklärt Kriminaloberrat Michael Weber, der die Ermittlungen leitet. Der synthetische Abkömmling von Kokain wirkt unmittelbar und intensiv, der Rausch jedoch hält nur kurz an.
Als ich vor einigen Jahren über die ersten Crack-Funde in Düsseldorf berichtete, war das Problem noch überschaubar. Inzwischen hat sich die Lage verschärft. Eine Streetworkerin, die anonym bleiben möchte, bestätigt: «Wir sehen immer mehr junge Menschen, die innerhalb kürzester Zeit körperlich und psychisch zusammenbrechen.»
Der Festgenommene war den Ermittlern bereits bekannt und sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Polizei betont, dass die Aktion Teil einer umfassenderen Strategie ist, um den Drogenhandel im öffentlichen Raum einzudämmen. Oberbürgermeister Stephan Keller hatte erst kürzlich mehr Präsenz am Hauptbahnhof angekündigt.
Für Anwohner und Pendler bleibt die Situation belastend. Der Hauptbahnhof ist Visitenkarte und Brennpunkt zugleich – ein Dilemma, das viele Großstädte kennen, aber das in Düsseldorf besonders sichtbar wird. Wie nachhaltig die jetzigen Maßnahmen wirken, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.