Die Würfel zum Rosmart fallen jetzt: Nach jahrelanger Planung steht Meinerzhagens Stadtrat vor der Entscheidung über das umstrittene Gewerbegebiet. Am Montagabend wird im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der entscheidende Beschluss gefasst.
Vor Ort herrscht eine Mischung aus Hoffnung und Skepsis. Rund 25 Hektar Wald sollen für das Gewerbegebiet weichen – eine Fläche, die etwa 35 Fußballfeldern entspricht. «Wir brauchen dringend Gewerbeflächen für unsere heimischen Unternehmen», erklärt Bürgermeister Jan Nesselrath.
Nicht alle teilen diese Sicht. Bei meinen Gesprächen mit Anwohnern spüre ich die Sorge um den Naturraum. «Dieser Wald ist unser Naherholungsgebiet», sagt Anwohnerin Maria Schumann, während wir an der betroffenen Fläche stehen. Doch die wirtschaftlichen Argumente wiegen schwer im strukturschwachen Sauerland.
Der Rat muss nun zwischen Umweltschutz und Wirtschaftsförderung abwägen. Eine Verzögerung könnte das Projekt zum Scheitern bringen, da Fördermittel an Fristen gebunden sind. Bereits 2020 lag ein erster Entwurf vor, doch Bedenken des Landesbetriebs Wald und Holz führten zu Anpassungen.
Die Entscheidung hat Symbolcharakter für die gesamte Region. Während manche vom «Jobmotor Rosmart» sprechen, fürchten andere einen «Präzedenzfall für Waldrodungen im Sauerland». Wie auch immer der Rat entscheidet – die Auswirkungen werden weit über Meinerzhagen hinaus zu spüren sein.