Die Atmosphäre im Weserstadion war aufgeladen, als Werder Bremen gegen den 1. FC Köln antrat. Mit einem 1:1-Unentschieden trennten sich die Mannschaften in einem Spiel, das mehr Fragen aufwarf als beantwortete. Besonders die individuellen Leistungen der Werder-Akteure zeigten die typische Inkonsistenz, die die Bremer in dieser Saison begleitet.
Michael Zetterer im Tor bewies einmal mehr, warum er die Nummer eins ist. Mit drei starken Paraden hielt er sein Team im Spiel und verhinderte einen Rückstand in kritischen Phasen. Besonders seine Reaktion beim Schuss von Tigges in der 37. Minute war sehenswert. Eine solide 2+ für den Schlussmann, der zunehmend an Sicherheit gewinnt.
Die Abwehrreihe um Friedl zeigte dagegen Licht und Schatten. Während der Kapitän durch Zweikampfstärke glänzte, leistete sich Stark einige Konzentrationsschwächen, die fast bestraft worden wären. Jung auf der rechten Seite wirkte überfordert gegen die schnellen Kölner Außenspieler – ein Problem, das sich durch die gesamten 90 Minuten zog.
Im Mittelfeld überraschte Stage positiv. Der Däne, oft kritisiert für mangelnde Kreativität, war diesmal Dreh- und Angelpunkt vieler Angriffe. «Er hat heute gezeigt, dass er mehr als nur ein Arbeiter ist», kommentierte Ole Werner nach dem Spiel. Bittencourt hingegen blieb blass und wurde folgerichtig nach 62 Minuten ausgewechselt.
Die größte Enttäuschung war die Offensive. Ducksch, sonst zuverlässiger Torschütze, vergab zwei hochkarätige Chancen kläglich. Sein Elfmetertor zum Ausgleich kaschierte nur teilweise die schwache Leistung. Der junge Woltemade zeigte zwar gute Ansätze, konnte sich aber gegen die robuste Kölner Defensive nicht durchsetzen.
Wirft man einen Blick auf die kommenden Wochen, muss Werder sich steigern. Die individuellen Leistungsschwankungen kosten zu viele Punkte. Gegen stärkere Gegner werden solche Nachlässigkeiten härter bestraft werden. Bleibt die Frage: Kann Werner sein Team stabilisieren, oder bleibt Werder die Wundertüte der Liga?