Die Regionalbahn zwischen Hagen und Dortmund kam heute Morgen zum unerwarteten Stillstand. Ein technischer Defekt zwang den RE 4 um 7:23 Uhr in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs zum Halt. Rund 230 Pendler saßen im Zug fest, während draußen die Temperaturen bereits auf sommerliche 24 Grad kletterten. Nach Angaben der Bundespolizei dauerte es fast 40 Minuten, bis Techniker die Störung beheben konnten.
«Es war stickig und die Information kam nur scheibchenweise», berichtet Anke Müller, eine der betroffenen Fahrgäste. Die 42-jährige Büroangestellte pendelt täglich nach Dortmund und kennt Verspätungen zur Genüge. «Aber heute war es besonders ärgerlich, weil ich einen wichtigen Kundentermin hatte.»
Die Deutsche Bahn bestätigte auf Anfrage einen «technischen Defekt an der Antriebseinheit» als Ursache. Ein Sprecher erklärte: «Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste und arbeiten mit Hochdruck daran, die Zuverlässigkeit zu verbessern.»
Für die Pendler im Ruhrgebiet ist es bereits die dritte größere Störung innerhalb einer Woche. Erst vor drei Tagen musste die Strecke Duisburg-Essen wegen Signalproblemen teilweise gesperrt werden. Als ich vor Jahren über die Modernisierung des Bahnnetzes im Ruhrgebiet berichtete, hieß es noch, technische Probleme würden bald der Vergangenheit angehören.
Die Statistik zeichnet ein anderes Bild: Laut Verbraucherschutzorganisation Pro Bahn ist die Zahl der technisch bedingten Störungen im Regionalverkehr NRW seit 2022 um fast 15 Prozent gestiegen. Was das für den Wirtschaftsstandort bedeutet, ist offensichtlich.
Bis zum Nachmittag soll der Betrieb wieder normal laufen, verspricht die Bahn. Für viele Pendler bleibt ein schaler Nachgeschmack – und die Frage, ob sie morgen pünktlich ankommen werden. Die Zuverlässigkeit unserer Infrastruktur ist mehr als eine technische Frage: Sie ist das Rückgrat unseres Alltags.