Die angekündigte Großkontrolle von Zoll und Polizei wurde am Wochenende in Düsseldorf durchgeführt. In einem koordinierten Einsatz überprüften 120 Beamte insgesamt 62 Geschäfte in der Altstadt und am Hauptbahnhof. Der Schwerpunkt lag auf der Bekämpfung von Schwarzarbeit, illegaler Beschäftigung und Verstößen gegen das Tabaksteuergesetz.
Bei meinem Besuch am Einsatzort war die Präsenz der Behörden unübersehbar. «Wir wollen ein klares Zeichen setzen», erklärte Einsatzleiter Michael Bergmann vom Hauptzollamt Düsseldorf. «Solche gemeinsamen Kontrollen sind wichtig, um faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und Arbeitnehmerrechte zu schützen.»
Die Bilanz des Einsatzes fällt gemischt aus: In 23 Betrieben wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt. Acht Geschäfte müssen mit Bußgeldern wegen nicht angemeldeter Arbeitskräfte rechnen, in fünf Fällen wurden Verstöße gegen den Mindestlohn dokumentiert. Besonders auffällig waren zwölf Shisha-Bars, in denen insgesamt 46 Kilogramm unversteuerten Tabaks beschlagnahmt wurden.
«So eine Kontrolle trifft uns hart», klagte Ali M., Betreiber eines kleinen Kiosks am Hauptbahnhof. «Die Bürokratie ist für Kleinunternehmer kaum zu bewältigen.» Diese Perspektive höre ich bei meinen Recherchen immer wieder – viele Ladenbesitzer fühlen sich überfordert von den komplexen Regelungen.
Währenddessen begrüßen Anwohner den Einsatz. «In manchen Ecken der Altstadt hat man das Gefühl, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht», berichtet eine Passantin, die seit 30 Jahren im Viertel lebt.
Die Behörden kündigen weitere Kontrollen an. Für die betroffenen Geschäfte bedeutet dies: aufräumen oder schließen. Die Frage bleibt, ob solche Aktionen langfristig wirken oder ob mehr Unterstützung für kleine Betriebe nötig wäre, um Regelverstößen vorzubeugen. Wie immer liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.