Die Sicherheit unserer Bundeswehr ist wieder einmal in Frage gestellt: In der Nähe von Burg bei Magdeburg wurden am Wochenende fast 20.000 Schuss Munition aus einem Transportfahrzeug entwendet. Die Munition war für die Bundeswehr bestimmt und sollte in die Kaserne nach Havelberg geliefert werden. Der oder die Täter schlugen zwischen Samstagnachmittag und Sonntagmorgen zu, als der Transporter auf einem Parkplatz abgestellt war.
«Dieser Vorfall zeigt gravierende Sicherheitslücken im Umgang mit militärischem Material«, erklärt Sicherheitsexperte Martin Krüger. Die gestohlene Munition vom Kaliber 5,56 Millimeter wird für Standardwaffen der Bundeswehr wie das Sturmgewehr G36 verwendet. Ein beunruhigender Aspekt: Diese Munition lässt sich auch in zivilen Waffen einsetzen.
Die Polizei hat sofort umfangreiche Ermittlungen eingeleitet. Die Kriminalpolizei sicherte Spuren am Fahrzeug, das gewaltsam aufgebrochen wurde. «Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren«, versichert eine Polizeisprecherin aus Magdeburg. «Wir arbeiten mit allen verfügbaren Kräften daran, die Täter zu identifizieren.»
In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich mehrfach über Diebstähle bei der Bundeswehr berichtet. Doch die Dreistigkeit und das Ausmaß dieses Falls sind außergewöhnlich. Immer wieder höre ich von Sicherheitsexperten, dass die Transportwege für militärisches Material besser geschützt werden müssten.
Das Verteidigungsministerium hat eine interne Untersuchung angekündigt. Es stellen sich kritische Fragen: Warum war der Transport nicht besser gesichert? Wie konnten die Täter unbemerkt eine solche Menge Munition entwenden?
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitskonzepte der Bundeswehr. In Zeiten zunehmender Bedrohungen könnte dieser Vorfall ein Weckruf sein – damit künftig besser verhindert wird, dass Waffen und Munition in falsche Hände geraten.