In der Region zwischen NRW und Rheinland-Pfalz sorgt ein grausiger Kriminalfall für Entsetzen. Nach dem Fund abgetrennter Hände auf der A45 bei Dortmund am Freitag haben Ermittler gestern eine Frauenleiche ohne Kopf in einem Waldstück bei Wilnsdorf entdeckt. Die 35-jährige Frau stammte aus dem Kreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz.
Die Polizei konnte schnell einen Verdächtigen identifizieren – den 31-jährigen Lebensgefährten des Opfers. Der Mann wurde bereits im europäischen Ausland festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Siegen heute mitteilte. «Wir gehen von einer Beziehungstat aus», erklärte Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss gegenüber der Presse. Ein Spezialkommando der Polizei hatte zuvor die gemeinsame Wohnung des Paares durchsucht.
Nachbarn zeigen sich schockiert. «Sie waren erst vor wenigen Monaten hier eingezogen, wirkten eigentlich unauffällig», berichtet eine Anwohnerin, die anonym bleiben möchte. In meinen zwanzig Jahren Kriminalberichterstattung habe ich selten einen Fall erlebt, der die Menschen in einer ländlichen Region so erschüttert.
Die Ermittler arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung. Eine Mordkommission wurde eingerichtet, über 30 Beamte sind im Einsatz. Der Kopf des Opfers wurde bislang nicht gefunden. Laut Polizei soll der Tatverdächtige in den nächsten Tagen nach Deutschland ausgeliefert werden.
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf das Thema häusliche Gewalt im ländlichen Raum. Wo Hilfsangebote oft dünner gesät sind als in Ballungsgebieten, bleiben Konflikte häufiger unentdeckt. Die Behörden rufen dazu auf, bei Verdachtsfällen frühzeitig Hilfe zu suchen.