In Dortmund-Eving hat ein brutaler Überfall auf einen Kioskbetreiber die Anwohner erschüttert. Zwei Kinder im Alter von nur 13 Jahren sollen am vergangenen Freitag mit Macheten bewaffnet den 56-jährigen Mann angegriffen haben. Bei der Attacke wurde dem Betreiber ein Daumen abgetrennt. Die Polizei konnte einen der Tatverdächtigen bereits festnehmen, der zweite ist noch auf der Flucht.
«Es war wie im Film, aber leider Realität», berichtet eine Anwohnerin, die den verletzten Mann kurz nach der Tat sah. Der blutverschmierte Kioskbetreiber wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo Ärzte versuchten, den abgetrennten Daumen zu retten. Ob die Operation erfolgreich war, ist derzeit nicht bekannt.
Die Ermittler stehen vor einem Rätsel. Weshalb zwei Kinder zu solch extremer Gewalt greifen, ist völlig unklar. «Wir prüfen noch, ob es sich um einen Raubüberfall handelte oder andere Motive vorlagen», erklärt ein Polizeisprecher. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten Fälle erlebt, bei denen Täter so jung und die Gewalt so zielgerichtet war.
Besonders brisant: Die mutmaßlichen Täter sind strafunmündig, da sie unter 14 Jahre alt sind. Sie können strafrechtlich nicht belangt werden. Das Jugendamt wurde eingeschaltet. In der Dortmunder Nordstadt, wo sich schon länger Probleme mit Jugendkriminalität häufen, wächst die Verunsicherung.
Was treibt Kinder zu solchen Taten? Während Experten auf fehlende Perspektiven, Gewalterfahrungen und problematische Vorbilder verweisen, fordert die Kommunalpolitik mehr Prävention und Jugendsozialarbeit. Dieser Fall zeigt einmal mehr, wie dünn das Sicherheitsnetz für gefährdete Kinder geworden ist.