BVB-Leverkusen: Strittige Szene sorgt für Ärger
Die Bundesliga hat ihren ersten VAR-Aufreger der neuen Saison – und ausgerechnet Meister Leverkusen steht im Mittelpunkt. Beim 1:1 zwischen Borussia Dortmund und Bayer 04 sorgte eine nicht gegebene Rote Karte für erhitzte Gemüter. In der 76. Minute grätschte Leverkusens Exequiel Palacios BVB-Youngster Jamie Gittens brutal um. Die Folge? Nur Gelb! Eine Entscheidung, die viele Dortmund-Fans fassungslos zurückließ.
Der Videobeweis, eigentlich als Helfer für mehr Gerechtigkeit eingeführt, schweigt in diesem Fall. Schiedsrichter Sven Jablonski blieb bei seiner Entscheidung, ohne sich die Szene am Monitor anzusehen. Für mich ist das völlig unverständlich. Die Grätsche traf Gittens mit offener Sohle am Knöchel – ein klassisches Beispiel für grobes Foulspiel.
BVB-Coach Nuri Sahin wirkte nach dem Spiel erstaunlich gelassen: «Ich will nicht über den Schiedsrichter sprechen. Wir müssen bei uns bleiben.» Eine diplomatische Antwort, die vermutlich Strafzahlungen vermeiden soll. Deutlicher wurde Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann: «Das ist für mich eine klare Rote Karte. Wenn der VAR hier nicht eingreift, brauchen wir ihn nicht mehr.«
Besonders ärgerlich für Dortmund: Nach einem starken Auftritt und Führung durch Guirassy verspielte der BVB den Sieg gegen den Meister. Der Ausgleich durch Victor Boniface fiel ausgerechnet in der Phase, als Leverkusen eigentlich zu zehnt hätte spielen müssen. Ob mit Rot für Palacios die Partie anders ausgegangen wäre? Diese Frage wird die Dortmunder noch länger beschäftigen.
Die Debatte um Schiedsrichterentscheidungen und den VAR bekommt jedenfalls neuen Zündstoff. Und das erst am ersten Spieltag! Die Saison verspricht spannend zu werden – auf und neben dem Platz.