Article – Heute Morgen traf Bundeskanzler Friedrich Merz zu seinem ersten offiziellen Berlin-Besuch im Amt mit Bürgermeister Kai Wegner im Roten Rathaus zusammen. Bei dem einstündigen Gespräch standen Berlins finanzielle Herausforderungen und die Unterstützung des Bundes für wichtige Infrastrukturprojekte im Mittelpunkt. Nach Informationen aus Senatskreisen bat Wegner um zusätzliche 500 Millionen Euro für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.
«Berlin braucht eine verlässliche Partnerschaft mit dem Bund», betonte Wegner nach dem Treffen vor Journalisten. Merz zeigte sich grundsätzlich offen für die Anliegen der Hauptstadt, machte aber deutlich: «Die finanziellen Spielräume sind begrenzt. Wir müssen gemeinsam Prioritäten setzen.»
Besonders die Verkehrsinfrastruktur scheint beiden am Herzen zu liegen. Der Kanzler sicherte konkrete Unterstützung für die Fertigstellung der U-Bahnlinie 5 zu, während andere Projekte zunächst geprüft werden müssen.
Als ich die beiden Politiker beim Fototermin beobachtete, fiel mir die entspannte Atmosphäre auf – trotz ihrer unterschiedlichen Positionen in der Migrationspolitik. «In Hamburg habe ich solche Treffen oft als steifer erlebt», flüsterte mir ein Kollege zu.
Nach Abschluss des Gesprächs trugen sich beide ins Goldene Buch der Stadt ein. Ein symbolischer Akt, der die neue Zusammenarbeit zwischen Bund und Hauptstadt einläutet. Ob daraus tatsächlich mehr Bundesmittel für Berlin fließen werden, bleibt abzuwarten. Die Berliner jedenfalls schauen gespannt auf die nächsten Haushaltsverhandlungen.