Im Herzen Hessens stehen wieder einmal tausende Pendler im Stau. Seit den frühen Morgenstunden stockt der Verkehr auf der A5 zwischen Frankfurt und Gießen. Besonders kritisch ist die Lage rund um Bad Homburg und am Nordwestkreuz Frankfurt, wo sich die Fahrzeuge auf bis zu acht Kilometer stauen. Nach Angaben der Verkehrszentrale Hessen sind Baustellenbereiche und ein Unfall bei Friedberg die Hauptursachen.
Der Berufsverkehr wird zusätzlich durch Ferienrückkehrer verstärkt. «Wir erleben momentan eine Überlagerung mehrerer Faktoren», erklärt Verkehrsexperte Thomas Müller vom ADAC Hessen. «Die zahlreichen Baustellen treffen auf das reguläre hohe Verkehrsaufkommen und den Rückreiseverkehr zum Ferienende.»
Besonders ärgerlich für viele Autofahrer: Die Ausweichrouten über die Bundesstraßen sind ebenfalls überlastet. In Bad Vilbel, wo viele Pendler normalerweise abfahren, stehen die Ampeln auf Dauerrot. Anwohnerin Sabine Kreuzer berichtet: «Ich brauche morgens inzwischen fast eine Stunde länger zur Arbeit. Das zehrt an den Nerven.»
Seit Wochen beobachte ich, wie sich die Staulage in Mittelhessen verschärft. Besonders der Abschnitt zwischen dem Gambacher Kreuz und Butzbach entwickelt sich zum Dauernadelöhr – ein Bereich, der mir aus meiner Zeit als Regionalreporterin in Baden-Württemberg wohlbekannt ist.
Die Verkehrsbehörden raten dringend zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder zum Ausweichen auf weniger frequentierte Zeiten. Für die kommenden Tage ist keine Entspannung in Sicht. Die aktuelle Situation könnte ein Vorgeschmack auf den Herbst sein, wenn Pendler und Güterverkehr wieder voll zurückkehren. Bleibt die Frage: Wie lange noch wollen wir täglich im Stau stehen, statt über echte Mobilitätsalternativen nachzudenken?