Die Straßen Hamburgs sind in diesem Jahr etwas sicherer geworden. Nach aktuellen Zahlen der Polizei sind bis Ende September 17 Menschen im Hamburger Straßenverkehr ums Leben gekommen – vier weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Besonders auffällig: Während 2023 noch sechs Fußgänger tödlich verunglückten, waren es in diesem Jahr bisher nur zwei. Bei den Radfahrenden hingegen stieg die Zahl der Verkehrstoten leicht an – von vier auf fünf Personen.
Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich jedoch mit Kraftfahrzeugen. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sieht in den Zahlen einen positiven Trend, mahnt aber zur Vorsicht: «Jeder Verkehrstote ist einer zu viel. Wir müssen weiter an der Sicherheit unserer Straßen arbeiten.»
Was mir bei meinen Recherchen besonders auffiel: In den Stadtteilen rund um die Alster werden die Forderungen nach Tempo 30 lauter. Anwohner wie Monika Lehrke aus Eppendorf beklagen: «Die Raser nehmen keine Rücksicht auf Schulkinder oder ältere Menschen.»
Experten der Verkehrswacht Hamburg bestätigen, dass bereits kleine Temporeduktionen Leben retten können. «Bei Tempo 30 statt 50 verringert sich der Bremsweg um fast die Hälfte», erklärt Verkehrssicherheitsexperte Thomas Wulff.
Die Hamburger Polizei plant für den Herbst verstärkte Kontrollen, besonders an Unfallschwerpunkten. Denn die dunkle Jahreszeit birgt traditionell höhere Risiken. Bleibt zu hoffen, dass die positive Entwicklung anhält. Denn hinter jeder Statistik stehen menschliche Schicksale.