Köln wappnet sich gegen die steigenden Pegelstände des Rheins. Der aktuelle Wasserstand liegt bei 8,29 Metern und steigt weiter, wie die Stadtverwaltung heute mitteilte. Bereits seit gestern Nacht wurden entlang der Uferpromenade erste Hochwasserschutzmaßnahmen eingeleitet. Das Hochwasser betrifft besonders die tieferliegenden Stadtteile wie Deutz und die Altstadt.
Seit meiner ersten Berichterstattung über Rheinhochwasser vor 15 Jahren hat die Stadt ihre Schutzkonzepte deutlich verbessert. «Wir haben aus den Ereignissen der Vergangenheit gelernt», erklärt Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. «Unsere mobilen Schutzwände sind bereits im Einsatz, und wir arbeiten rund um die Uhr, um die kritische Infrastruktur zu sichern.»
Die Schifffahrt auf dem Rhein wurde bereits eingestellt. Anwohner in gefährdeten Gebieten wurden aufgefordert, ihre Autos umzuparken und Kellerfenster zu sichern. Besonders betroffen ist auch der Rheinauhafen, wo das Wasser bereits die Promenade erreicht hat.
Wie ich gestern bei einem Rundgang durch die Altstadt beobachten konnte, herrscht unter den Anwohnern zwar Sorge, aber keine Panik. «Wir kennen das ja», sagt mir Kiosk-Besitzerin Marie Schmitz, während sie Sandsäcke vor ihrem Geschäft stapelt. «Der Rhein kommt und geht, wir Kölner sind vorbereitet.»
Die Stadt hat ein Bürgertelefon eingerichtet und informiert laufend über die aktuelle Lage. Experten rechnen damit, dass der Höchststand am Donnerstag erreicht wird. Dann entscheidet sich, ob die Schutzmaßnahmen ausreichen – oder ob Köln wieder einmal im Zeichen des «Kölschen Grundgesetzes» steht: Et hätt noch immer jot jejange.
Mehr Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite der Stadt Köln.