Die Kölnerinnen und Kölner müssen sich auf höhere Kosten für die Müllabfuhr einstellen. Der Stadtrat hat beschlossen, dass die Müllgebühren zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich 12,5 Prozent steigen werden. Für eine vierköpfige Familie bedeutet dies etwa 50 Euro Mehrkosten im Jahr. Hauptgrund sind laut Abfallwirtschaftsbetriebe gestiegene Personal- und Energiekosten sowie Investitionen in umweltfreundlichere Fahrzeuge.
Als ich gestern durch Ehrenfeld lief, bemerkte ich an vielen Häuserwänden Aushänge der Hausverwaltungen, die über die neuen Gebühren informierten. «Die Leute sind genervt, aber sie verstehen, dass alles teurer wird», erzählte mir ein Kioskbesitzer an der Venloer Straße.
Die Erhöhung trifft besonders Mehrfamilienhäuser. Eine 120-Liter-Restmülltonne kostet künftig 338,40 Euro statt bisher 300,60 Euro jährlich. Die Biotonnen-Gebühr steigt von 82,56 auf 93 Euro pro Jahr. «Wir müssen diese Erhöhung weitergeben, um die Qualität der Abfallentsorgung zu sichern», erklärt Sabine Weber von den Abfallwirtschaftsbetrieben.
Nicht alle sind einverstanden. Peter Schmitz von der Kölner Mietergemeinschaft kritisiert: «In Zeiten, wo viele kaum ihre Miete zahlen können, kommt nun auch noch diese Belastung dazu.»
Die Stadt verweist auf ihre Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit. Die neuen Elektro-Müllfahrzeuge seien teurer in der Anschaffung, aber langfristig umweltfreundlicher. Trotz der Erhöhung bleiben die Kölner Gebühren im Vergleich zu anderen Großstädten im Mittelfeld. Was bleibt, ist die Frage, ob mehr Mülltrennung und Abfallvermeidung nicht die bessere Antwort wären als steigende Gebühren.