In der Essener Innenstadt wurden gestern bei einer Immobilienauktion Objekte im Gesamtwert von über drei Millionen Euro versteigert. Das günstigste Objekt – eine renovierungsbedürftige Eigentumswohnung in Altenessen – ging für nur 56.000 Euro weg, während eine Villa in Bredeney den Höchstpreis von knapp einer Million Euro erzielte.
Die Versteigerung im Handelshof zog über 200 interessierte Bieter an. Der Auktionssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Atmosphäre angespannt und konzentriert. «Wir beobachten aktuell eine Stabilisierung des Immobilienmarktes nach den Zinserhöhungen der vergangenen Jahre», erklärte Auktionator Martin Schmidt von der Westdeutschen Grundstücksauktionen AG.
Besonders gefragt waren mittelpreisige Objekte zwischen 100.000 und 300.000 Euro. Eine Doppelhaushälfte in Rüttenscheid, ursprünglich mit 240.000 Euro Mindestgebot angesetzt, erzielte nach heftigem Bietergefecht 310.000 Euro. «Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie emotional solche Auktionen verlaufen können», bemerkte Schmidt. «Manche Interessenten haben seit Monaten auf dieses eine Objekt gewartet.»
Unter den Käufern waren sowohl Privatpersonen als auch professionelle Investoren. Eine junge Familie erstand ihr erstes Eigenheim in Frohnhausen für 185.000 Euro. «Nach 23 Besichtigungen haben wir endlich unser Traumhaus gefunden», freute sich Tobias Weber, der mit seiner Frau extra aus Mülheim angereist war.
Die Auktion zeigt, dass der Essener Immobilienmarkt trotz gestiegener Finanzierungskosten weiterhin attraktiv bleibt. Experten erwarten eine allmähliche Erholung der Preise. Die nächste Versteigerung ist bereits für September geplant – und wenn die Nachfrage ähnlich hoch bleibt, dürften die Preise dann noch weiter anziehen.