Auf Schleswig-Holsteins Straßen herrscht heute wieder reger Verkehr – und zahlreiche Baustellen sorgen für Verzögerungen. Besonders die A7 bei Bordesholm ist betroffen, wo seit gestern eine neue Fahrbahndecke aufgetragen wird. Nach Angaben der Autobahn GmbH Nord müssen Pendler hier mit bis zu 45 Minuten Zeitverlust rechnen. Rund 68.000 Fahrzeuge passieren täglich diesen Abschnitt, der nun auf einer Länge von sieben Kilometern nur einspurig befahrbar ist.
Die Situation in Kiel verschärft sich zusätzlich durch die Vollsperrung der Holtenauer Hochbrücke. «Wir arbeiten unter Hochdruck, um die Brücke noch vor den Weihnachtsfeiertagen wieder freigeben zu können», erklärt Kiels Bauamtsleiter Frank Meier. Die Umleitungen über die Levensauer Hochbrücke sind überlastet, wie ich selbst heute Morgen feststellen musste – statt der üblichen zehn Minuten brauchte ich fast eine Stunde vom Westufer ins Zentrum.
In Flensburg sorgt die Sanierung der Innenstadt für Kopfzerbrechen bei Anwohnern und Gewerbetreibenden. Die Norderstraße bleibt voraussichtlich bis Ende Januar gesperrt. Gleichzeitig meldet die Polizei auf der B5 bei Husum einen schweren Unfall, der zu einer mehrstündigen Sperrung führt. Einsatzkräfte leiten den Verkehr großräumig über Bredstedt um.
Für den öffentlichen Nahverkehr bedeuten die Baustellen ebenfalls massive Einschränkungen. «Unsere Busse kommen teilweise 30 Minuten zu spät», sagt Andreas Schmidt von der Verkehrsgesellschaft Schleswig-Holstein. Alternativrouten sind oft überlastet. Die aktuelle Baustellensituation zeigt einmal mehr: Der Norden braucht dringend ein besseres Verkehrskonzept – und Pendler vor allem starke Nerven.