In Hamburg und Schleswig-Holstein breitet sich die Vogelgrippe alarmierend aus. Seit Januar wurden mehr als 70 Fälle des hochansteckenden H5N1-Virus bei Wildvögeln nachgewiesen. Besonders Möwen, Gänse und Enten sind betroffen, während die berühmten Hamburger Alsterschwäne bisher verschont blieben. Das Friedrich-Loeffler-Institut spricht von einer «anhaltend dynamischen Seuchenlage» in Norddeutschland.
«Wir beobachten die Situation täglich und sind in ständigem Austausch mit den Behörden», erklärt Olaf Nieß, Leiter der Hamburger Schwanenwesen. Seit meinem Beginn als Reporterin in Hamburg habe ich selten eine so anhaltende Gefährdungslage für unsere Wasservögel erlebt. Das Virus hat in den letzten Jahren seine Saisonalität verändert und tritt nun ganzjährig auf.
In Schleswig-Holstein wurden bereits mehrere Geflügelhaltungen unter Quarantäne gestellt. «Die Landwirte sind extrem besorgt», berichtet Landwirt Torben Jensen aus der Nähe von Kiel. «Ein Ausbruch kann existenzbedrohend sein.» Das Landwirtschaftsministerium empfiehlt allen Haltern verstärkte Biosicherheitsmaßnahmen.
Auch wenn Menschen nur selten erkranken, raten Gesundheitsbehörden dringend davon ab, tote Vögel zu berühren. Mehr Details zur Vogelgrippe beim Friedrich-Loeffler-Institut.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich die Situation verschärft. Ein milder Frühling könnte helfen, die Ausbreitung einzudämmen. Doch die Frage bleibt: Wird die Vogelgrippe zum dauerhaften Problem in unserer Region?