Die Sicherheitslage in Dresden bleibt angespannt. Drei schwerwiegende Vorfälle beschäftigten die Polizei allein in den letzten 24 Stunden. Am Altmarkt wurde gestern Abend eine 83-jährige Seniorin beim Nikolauseinkauf bestohlen – ihr Portemonnaie mit 340 Euro verschwand aus der Handtasche. Laut Polizeistatistik steigen die Taschendiebstähle in der Vorweihnachtszeit um 45 Prozent.
Auf der Bautzner Straße kam es zu einem folgenschweren Verkehrsunfall. Ein 23-jähriger BMW-Fahrer übersah beim Abbiegen eine Straßenbahn. «Der Aufprall war so heftig, dass die Bahn entgleiste», berichtet Einsatzleiter Martin Hofmann. Sechs Personen wurden leicht verletzt ins Universitätsklinikum gebracht. Die Straße blieb für fünf Stunden gesperrt.
In Prohlis brannte in der Nacht ein Kellerabteil in einem Mehrfamilienhaus. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen verhindern. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Brandstiftung. «In diesem Jahr haben wir bereits 14 ähnliche Fälle registriert», erklärt Polizeisprecher Thomas Weber.
Ein Einbruch in der Neustadt sorgt für Bestürzung. In der Rothenburger Straße drangen Unbekannte in einen Kinderladen ein und stahlen Spendengeld und Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder. Inhaberin Petra Schmidt ist fassungslos: «Wer Geschenke für Kinder in Not stiehlt, hat jede Menschlichkeit verloren.«
Nach 19 Jahren als Polizeireporterin in Dresden fällt mir auf: Die Delikte werden nicht häufiger, aber die Täter gehen dreister vor.
Die Polizei hat ihre Präsenz in der Innenstadt jetzt deutlich verstärkt. Für die kommenden Adventstage werden zusätzliche Beamte in Zivil eingesetzt. Vielleicht sollten wir alle nicht nur auf Geschenke, sondern auch besser auf unsere Wertsachen achten. Und aufeinander.