Der VfB Stuttgart erlebte gestern in der Allianz Arena einen Abend zum Vergessen. Das 0:5 gegen den FC Bayern München offenbarte schmerzhaft die Grenzen der Stuttgarter Überflieger. Was in der Bundesliga-Hinrunde noch so leichtfüßig und dynamisch wirkte, zerbrach in München unter dem gnadenlosen Druck der Bayern.
Die Wahrheit lag auf dem Platz: Stuttgart fand nie ins Spiel. Bereits zur Halbzeit stand es 0:3, und die Bayern spielten sich in einen Rausch. Besonders Alexander Nübel erlebte einen rabenschwarzen Tag. Der Keeper, sonst ein sicherer Rückhalt, patzte mehrfach und wirkte völlig verunsichert. „So ein Auftritt ist für einen Torhüter natürlich ein Alptraum«, meinte Ex-Nationalkeeper René Adler im DAZN-Interview. „Da stimmt mental etwas nicht.»
Auch die sonst so gefürchtete Stuttgarter Offensive um Serhou Guirassy und Deniz Undav blieb komplett wirkungslos. Die Bayern-Abwehr um Minjae Kim und Eric Dier stand bombensicher. Im Mittelfeld dominierten Kimmich und Goretzka nach Belieben. Als wäre das nicht genug, zauberte Jamal Musiala mit seinem Dreierpack und zeigte eindrucksvoll, warum er zu den größten Talenten Europas zählt.
Sebastian Hoeneß wirkte nach dem Spiel ratlos: „Wir waren heute in allen Belangen unterlegen. Das müssen wir ehrlich analysieren.» Der VfB-Coach hat nun die schwierige Aufgabe, seine Mannschaft wieder aufzurichten. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Stuttgarter Erfolgsgeschichte nur eine kurze Episode bleibt oder ob das Team die Widerstandsfähigkeit besitzt, nach solch einem Dämpfer wieder aufzustehen.
Was bleibt von diesem Abend? Die Erkenntnis, dass der Weg an die Spitze steinig ist. Für die Bayern hingegen ist klar: In dieser Form bleibt der Rekordmeister das Maß aller Dinge in der Bundesliga.