In Stuttgart-Möhringen kam es gestern Abend zu einem folgenschweren Zusammenstoß zwischen einer Stadtbahn und einem Auto. Ein 22-jähriger Autofahrer wurde eingeklemmt und schwer verletzt, als er trotz Rotlicht von der Sigmaringer Straße nach links in die Plieninger Straße abbog und mit der Stadtbahn kollidierte.
Der Aufprall war so heftig, dass die erste Achse der Stadtbahn entgleiste und das Auto etwa 15 Meter weit mitgeschleift wurde. Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten den eingeklemmten Fahrer mit schwerem Gerät befreien. «Der junge Mann hatte großes Glück im Unglück», berichtete mir ein Feuerwehrmann vor Ort. «Bei solchen Kollisionen geht es oft noch schlimmer aus.»
Neben dem Autofahrer wurden vier Fahrgäste der Stadtbahn leicht verletzt. Die Betroffenen erlitten hauptsächlich Prellungen und Schürfwunden. Eine 56-jährige Frau, die in der Nähe der Unfallstelle wohnt, schilderte die Situation: «Es gab einen lauten Knall, und dann habe ich schon die Sirenen gehört. Hier passiert leider öfter etwas an dieser Kreuzung.»
Der Unfall führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Stuttgarter Süden. Die Plieninger Straße musste für mehrere Stunden gesperrt werden, was besonders im Berufsverkehr zu langen Staus führte. Auch der Stadtbahnverkehr war betroffen – die Linie U3 konnte nur eingeschränkt fahren.
Die Polizei schätzt den Sachschaden auf rund 100.000 Euro. Der Unfall reiht sich ein in eine Serie von Zusammenstößen zwischen Stadtbahnen und Autos in Stuttgart. Allein im vergangenen Jahr gab es laut SSB über 20 ähnliche Vorfälle. Die Verkehrsbetriebe prüfen nun erneut zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an kritischen Kreuzungen.
Für uns Stuttgarter bleibt die Frage: Wie können solche gefährlichen Situationen künftig vermieden werden? Vielleicht braucht es mehr als nur Ampeln und Warnschilder – möglicherweise auch ein neues Bewusstsein für die Gefahren im Stadtverkehr.